Du hast den Alten, und musst ihn behalten!

Das Korn ist der Sichel verfallen, wie der Mensch am Ende seines Lebens..... um danach in den neuen Kreislauf des Daseins einzusteigen.

 

Mit dem 1. August feiern die Heiden Lughnasadh, beenden das Alte um das Neue zu begrüssen.

 

Das Schnitterfest entspringt dem alten Bauerntum und ihren Ritualen und begrenzt sich nicht auf nur einen Tag. Denn gemäht wurde in dieser Jahreszeit über mehrere Wochen.

Im Korn lebt der heilige Gott, dass Getreide hatte die grösste Bedeutung für die Menschen, es sicherte die Existenz und wurde in besonderen Räumen für den Winter gelagert.

Man liess auf jedem Feld einen Teil für den heiligen Geist im Korn stehen, ehrte die Ahnen mit dem heiligen Brot, ein Teil wurde für sie geopfert.

Im Geist des Feldes fand sich in einigen Regionen der heilige Wode, dessen Krieger in Scharen hingemäht wurden.

Vor der letzten Garbe am Feld kniete man noch nieder und küsste diese.

"Du hast den Alten und musst ihn behalten!" Somit trug der Bauer die letzte Garbe eigenhändig auf dem Rücken zurück zu seinem Hof. Auch wurde diese letzte Garbe als Kerl gebunden, gekleidet mit Rock, Weste und altem Hut und am Hof tanzten man dreimal um ihn herum um danach das Festmahl "Niederfall" (bayrisch) zu halten.

 

Der Schnitterkerl, Roggenmann, Weizen-oder Gerstenmann wurde auch als drahtiger Mann dargstellt. Mit langem Rock und dreikantigem Hut ritt er lange Bahnen auf seinem schwarzen Ziegenbock und schnitt mit seiner scharfen Klinge am Fuss das Getreide.

 

Später wandelte er sich zum Sensenmann, zu einer gefürchteten Tod bringenden Kreatur mit Sense auf schwarzem Ross. Dies dürfte wohl christlich geprägt sein, typisch dabei ist die ausschliesslich dualistische Darstellung, was der alten Lebensweise völlig widerspricht.

 

Der heilige Geist im Korn war weder gut noch böse, denn man wusste, dass jedes Vergehen sein muss um Neues entstehen lassen zu können.

Stirb und Werde!